Seite:Scenen aus dem dreyßigjährigen Kriege in und um Kitzingen.pdf/16

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

 Am 16 Julii starb der Fürstbischoff Philipp Adolf von Wirzburg schnell, und ihm folgte Franz von Hazfeld, welcher am 17 September zu Kitzingen die Huldigung einnahm, woselbst er mit einer Ehrenpforte empfangen ward.

 Jetzt veränderte sich wider Vermuthen die Scene, Gustav Adolf der Edle hatte bey Leipzig am 7 Sept. den herrlichen Sieg über den Kaiserlichen und Baierischen Feldherrn Tylli erhalten, näherte sich nun mit Macht dem Fränkischen Kreise, und nahm bereits am 29 Sept. die Wirzburgische Vestung Königshofen im Grabfelde weg.

 Dieß war ein Donnerschlag für jeden Katholiken, besonders aber für die Geistlichkeit, und das Gerücht, welches den Haß der Schweden gegen die letztern, als hauptsächliche Urheber des Kriegs, vergrößerte, trieb ein panisches Schrecken unter sie, und bewog viele Mönche, verkleidet und bey Nacht und Nebel ihre kaum erhaltenen Posten zu verlassen.

 Im Herbst rückte also die schwedische Armee gegen Wirzburg selbst vor, nahm am 4ten Octob. die Stadt Wirzburg mit Accord, das Schloß aber am 7ten und 3ten mit Sturm ein; bey welcher Gelegenheit an