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Seite:Schatzkaestlein des rheinischen Hausfreundes.djvu/084

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Oft ist gerade da am wenigsten Gold, wo der Glanz und die Prahlerei am grösten ist. Wer viel Lerm macht, hat wenig Muth. Wer viel von seinen Thalern redet, hat nicht viel. Einer prahlte, er habe ein ganzes Simri (Sester) Dukaten daheim. Als er sie zeigen sollte, wollte er lange nicht daran. Endlich brachte er ein kleines rundes Schächtelein zum Vorschein, das man mit der Hand decken konnte. Doch half er sich mit einer guten Ausrede. Das Dukaten-Maas, sagte er, sey kleiner als das Frucht-Maas.


Betrachtung über das Weltgebäude.


Der Mond.


Der geneigte Leser wird nun recht begierig seyn, auch etwas Neues von dem Monde zu erfahren, der ihm des Nachts so oft aus der Stadt nach Hause leuchtet, oder aus dem Wirthshaus.

Erstlich der Mond ist auch eine große Kugel, die im unermeßlichen Weltraum schwebt, nicht anderst als die Erde und die Sonne, aber in seiner körperlichen Masse ist er fünfzig mal kleiner als die Erde, und nicht viel über 50,000 Meilen von ihr entfernt. Man sieht hieraus, daß der Hausfreund nicht darauf ausgeht, mit großen Zahlen um sich zu werfen, wenn’s nicht seyn muß, und den gutmüthigen Leser im Numeriren zu üben, sondern daß er gerne bey der Wahrheit bleibt.

Zweitens, daß der Mond wie die Sonne, je in 24 Stunden um die Erde herum zu gehen scheint, will nicht viel sagen. Gesezt er stehe unbeweglich still

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes. Tübingen 1811, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schatzkaestlein_des_rheinischen_Hausfreundes.djvu/084&oldid=- (Version vom 1.8.2018)