gleich, wenn eins fehlt. Wie gewiß wir aber unserer Sache sind, das hat sich vor einigen Jahren zu großer Freude gezeigt. Denn als der berühmte Mann, Namens Herschel, vor mehreren Jahren eine neue Art von Fern-Röhren oder Perspectiven erfunden hatte, die noch viel weiter tragen als die alten, so hat man einen kleinen Planeten auf Nro. 24 richtig entdeckt, und sich etwas rechtschaffenes darauf eingebildet. Allein das ist noch nicht alles. Denn da dieser Planet so klein erschien, so hatte man das Herz, zu behaupten, er sey nimmer ganz, sondern nur ein Stück von einem Ganzen. Auch diese Vermuthung scheint durch die Erfahrung bestätigt zu seyn, indem man nachher in kurzer Zeit nacheinander noch drey Sternlein ungefähr in der nemlichen Weite von der Sonne weg entdeckte, so, daß man jetzt statt einem, der zu fehlen schien, vier auf einmal hat. Es ist daher fast nicht mehr zu zweifeln, daß einmal ein großer Planetstern an jener Stelle gewesen, und schon vor undenklichen Zeiten in diese vier Stücke zersprungen sey, und muß ein rechtes Betrübniß gewesen seyn, wenn ein Vater oder eine Mutter auf einem Stück geblieben ist, und die Kinder auf einem andern, und konnten hernach nichts mehr voneinander erfahren, und einander durch niemand grüßen lassen.
Da jeder Stern einen Namen haben muß, wenn man von ihm reden will, so nannte man diese vier: die Pallas, die Juno, die Ceres und die Vesta. Drey davon sind durch deutsche Männer entdeckt worden.
Nach diesem kommt nun 108 Millionen Meilen von der Sonne weg der neunte Planet, Jupiter genannt. Ob er gleich in unsern Augen nicht größer
Johann Peter Hebel: Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes. Tübingen 1811, Seite 151. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schatzkaestlein_des_rheinischen_Hausfreundes.djvu/159&oldid=- (Version vom 1.8.2018)