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Seite:Schatzkaestlein des rheinischen Hausfreundes.djvu/162

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Bataillon in diesem Augenblick eine Canone anbrennte, die Kugel flöge in ihrer bekannten Geschwindigkeit, Tag und Nacht, Sonntag und Werketag in gerader Linie immer fort und fort, so käme sie doch in den Merkur erst ungefähr nach 10 Jahren; in der Venus nach 18, auf der Erde, wie oben gesagt, nach 25, auf dem Mars nach 38, auf dem Jupiter nach 130 Jahren an. Bis zu dem Saturnus aber hätte sie zu fliegen 238, und zu dem Uranus 479 Jahre. So weit sind diese 11 Sterne einer nach dem andern von der Sonne entfernt, die gleichsam ihre Mutter und Säugamme ist; und sie verbreitet doch rings um sich bis zu dem letzten, so viel Licht und Wärme und Segen als jedem nöthig ist, und der unsichtbare Gott, der sie erschaffen hat, ist mit seiner Allmacht und Güte überall zugegen, und sättiget und erfreut alles, was da lebet, mit Wohlgefallen.


Kannitverstan.


Der Mensch hat wohl täglich Gelegenheit, in Emmendingen und Gundelfingen, so gut als in Amsterdam Betrachtungen über den Unbestand aller irdischen Dinge anzustellen, wenn er will, und zufrieden zu werden mit seinem Schicksal, wenn auch nicht viel gebratene Tauben für ihn in der Luft herum fliegen. Aber auf dem seltsamsten Umweg kam ein deutscher Handwerksbursche in Amsterdam durch den Irrthum zur Wahrheit und zu ihrer Erkenntniß. Denn als er in diese große und reiche Handels-Stadt, voll prächtiger Häuser, wogender Schiffe und geschäftiger Menschen, gekommen war, fiel ihm sogleich ein

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes. Tübingen 1811, Seite 154. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schatzkaestlein_des_rheinischen_Hausfreundes.djvu/162&oldid=- (Version vom 1.8.2018)