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Sechster Auftritt.
Ester. Rebekke.

Ester. Ich bin begierig, ob das Loos zum Vorschein kommt.

Reb. Ich auch. – Du Ester! komm her! (hält ihr die Wange hin) Sieht man etwas?

Ester. Nein! Was denn?

Reb. Das Küßchen von dem gestrengen Herrn Korporal, meine ich.

Ester. Nein, gar nicht.

Reb. Ich muß mich waschen. Bring mir Wasser herein! Ein Kuß von einem Chaseresser ist doch treefe. (von außen wird getrommelt, sie erschrickt) Was ist das? Feuer in der Judenstadt? Weh geschrieen!

Ester. (schreyt und läuft ans Fenster) Gott soll behüten! wo brennt’s?

Reb. (auch am Fenster auf einem Sessel) Schau den Trommler! Er geht nicht von der Stelle. Wie angewachsen steht er da.

Ester. Einer steht bey ihm, mit einem Papier in der Hand.

Reb. Man ruft etwas aus. (Die Trommel hört auf) Vielleicht das Brieftäschel.

Ester. Kann seyn.

Reb. Hörst du etwas?

Ester. Nein.

Reb. Verstehst du was?

Ester. Nein.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottlieb Schildbach: Glück durch Unglück. Ein Lustspiel in einem Aufzuge. Wallishausser, Wien 1808, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schildbach_-_Gl%C3%BCck_durch_Ungl%C3%BCck.pdf/20&oldid=- (Version vom 11.9.2022)