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Moses. Bist du allein? Ist der Herr Richter nicht zu Hause?

Ester. Nein.

Moses. Die kleine Rebekke auch nicht?

Ester. Nein.

Moses. Ich muß dir etwas sagen: komm heraus zu mir.

Ester. Komm herein!

Moses. Ich getraue mich nicht.

Ester. Warum wirst du dich nicht getrauen? Bin ich doch ganz allein.

Moses. Ich fürchte mich.

Ester. Warum wirst du dich fürchten, du Chamerkopf! was stehst du da unter der Thüre? (zieht ihn herein) Da komm herein!

Moses. Nun, da bin ich.

Ester. Hast du gefunden?

Moses. Ja, gefunden hab’ ich.

Ester. So gieb her den Leuchter.

Moses. Was für einen Leuchter?

Ester. Habe ich dir nicht gestern gesagt, daß mir ein Leuchter aus der Küche gestohlen worden ist? Hab’ ich dir nicht gesagt, du sollst mir einen andern gleichen dazu kaufen, daß der Herr Richter nichts davon erfährt? Hast du gesucht bey den Trödlern auf dem Markt?

Moses. Nein.

Ester. Warum nicht?

Moses. Darum, weil ich vergessen habe.

Ester. So geh deiner Wege! Geh und sieh dich um! Ich sag’s ja, zu nichts kann man dich brauchen, du Mamser!

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottlieb Schildbach: Glück durch Unglück. Ein Lustspiel in einem Aufzuge. Wallishausser, Wien 1808, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schildbach_-_Gl%C3%BCck_durch_Ungl%C3%BCck.pdf/4&oldid=- (Version vom 11.9.2022)