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Moses. Bin ich gekrochen gleich in ein kleines Haus darneben, hab’ ich gesucht, was drinn ist, und hab’ ich drinn gefunden hundert Gulden Bankozettel und eine Menge papierne Schriften dabey.

Ester. Mein! Moses, wo hast du’s?

Moses. Da hab’ ich’s.

Ester. Moses, mein Herz! Gieb her das Brieftäschel!

Moses. Was willst du damit?

Ester. Ich werde dir’s aufheben.

Moses. Das Brieftäschel will ich dir ja geben, verstehst du mich, aber mit dem Gelde werd’ ich gleich anfangen auf der Stelle einen großen Handel.

Ester. Aber das Geld gehört doch nicht dein. Als sich einer meldet, der’s verloren hat; so mußt du’s zurück geben.

Moses. Und mit der Großen Handelschaft ist’s vorbey?

Ester. Freylich.

Moses. So geb’ ichs nicht zurück.

Ester. Weh! Zurückgeben mußt du’s. Ich will keinen Ganif zum Bruder haben.

Moses. Habe ich’s doch nicht geganift: hab’ ich’s doch gefunden auf die ehrlichste Art beym Eckstein. Kann ich’s wenigstens so lange behalten im Handel und Wandel, bis ich ein Stück Geld damit verdient habe.

Ester. Auch dazu hast du kein Recht.

Moses. Ich weiß, aber – ich habe doch auch schon verloren allerhand, Schnupftüchel,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottlieb Schildbach: Glück durch Unglück. Ein Lustspiel in einem Aufzuge. Wallishausser, Wien 1808, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schildbach_-_Gl%C3%BCck_durch_Ungl%C3%BCck.pdf/7&oldid=- (Version vom 11.9.2022)