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Bei dem Exemplar F. 1 auf T. Va, bei dem das 3te bis 5te Thoraxglied vollständig erhalten sind, ergiebt sich, dass das 4te und 5te Glied am hintern Ende fast gleich breit sind, das 4te vielleicht etwas schmäler. Vorn beträgt die Breite beim 4ten Gliede 128 mm., hinten 132; beim 5ten vorn 130, hinten 133 mm. Die hintere Breite des 3ten Gliedes 130 mm. Die Länge beim 4ten Gliede 38 mm.; beim 5ten 40 mm. Das Verhältniss der Länge zur Breite schwankt also ziemlich unregelmässig wie 1 zu 3–4.

Die Oberflächenzeichnung haben wir schon oben (S. 66) besprochen. Wir können noch hinzufügen, dass bei den vordern Gliedern ihr hinterer Theil ganz ohne Ornamente bleibt, während er bei den hintern, namentlich beim 6ten Gliede bis zum hintern Rande mit Schuppen besetzt ist (T. V, F. 4, Va, F. 6), die aber nach hinten bei zunehmender Grösse schwächer und spitzer werden. Auf den grössern Schuppen sehn wir unter der Loupe bisweilen noch kleinere aufsitzen (T. V, F. 6 b), wie das auch schon Alth (l. c. T. 4, F. 11) dargestellt hat. Die Struktur des hintern Umschlags mit seinen Poren haben wir auch schon oben (S. 67) besprochen. Die dunkeln Linien, die man zuweilen in Verbindung mit den Poren sieht (T. V, F. 6 b) sind weiter nichts als Spuren der in die Poren mündenden Gefässe. (S. auch T. Va, F. 4 a u. 8 a).

Die Unterseite des Thorax mit den Blattfüssen kann noch nicht so vollständig wiedergegeben werden, wie bei Eurypterus, doch konnte immerhin unsre Kenntniss auch dieser Theile bei Pterygotus erweitert werden. Dass wir bei diesem ebenfalls 5 Blattfüsse haben, dafür spricht die schon oben (S. 68) besprochene F. 1 auf T. I bei Woodward (l. c.) und die F. 2 auf unsrer T. Va, in welcher alle 5 Blattfüsse zu sehn sind, die den 6 dorsalen Thoraxgliedern entsprechen. Der 5te Blattfuss liegt unter dem 6ten Dorsalgliede, welches durch das nachfolgende unten geschlossene 7te Leibesglied ganz sicher festzustellen ist.

Der erste Blattfuss oder das Operculum (T. V, F. 1, 2; T. IV, F. 9) liegt uns in einem vollständigen Exemplar und einigen Bruchstücken vor. Seine Form stimmt ziemlich überein mit der schon von Huxley und Salter (l. c.) auf T. III, F. 5 gelieferten Abbildung. Auch das Bruchstück des Operculum von P. gigas in demselben Werk, T. VIII, F. 2 stimmt gut zu unsern Stücken. Bei dem letztern ist namentlich die Uebereinstimmung der Schuppenskulptur, vorn die langgezogenen fast linearen und hinten die convexen Schuppen in die Augen fallend. Das Operculum besteht aus zwei Seitenlappen und einem Medianzipfel in der Mitte. Der Medianzipfel (T. V, F. 2) ist an seinem rhombisch pfeilförmigen Grunde, durch Näthe mit den Seitenlappen verbunden; seine keulenförmige am Ende breit abgerundete Spitze liegt frei zwischen den nach der Mitte zu spitz vorgezogenen Seitenlappen. Diese bestehn je aus einem Stück und zeigen keine Quernath wie Eurypterus. Nur an den Seitenecken der Basis des Medianzipfels sieht man schwache Andeutungen einer schräge nach vorn verlaufenden Furche oder Nath, entsprechend den beiderseitigen dreieckigen Feldern am Grunde des Medianzipfels von Eurypterus.

Der Umriss des ganzen Operculum ist ziemlich rectangulär mit abgerundeten Hinterecken, der Hinterrand mit in der Mitte vorgezogener breiter Spitze. Das Operculum, wie die übrigen Blattfüsse, zeigt grössere Längendimensionen wie die dorsalen Thoraxglieder;

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schmidt: Miscellanea silurica III. , St. Petersburg 1883, Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schmidt_Miscellanea_Silurica_III.djvu/82&oldid=- (Version vom 1.8.2018)