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Seite:Schnitz ond Zwetschga (Otto Keller).pdf/51

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Mir aber, mir isch d’ Luscht verganga,
Jetzt soll d’r Deifel Schnoka fanga!
I mach mer liaber en Verband

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Oms Kneedle, d’ Fenger ond om d’ Hand!


O Leit, was isch en solche Laga
A Schnaps so gut, – ’s isch net zom saga! –
Es kennt, i glaub, i mecht druf wetta,
A Kirschagoischt mir ’s Leba retta!

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Domit e gwis nex drag drvo,

Han zwoimol i „Gott segne ’s“ do.

Des Schnokaviech, des fliagt ganz monter
Frech rom ond nom ond ruf ond ronter,
I denk bei mir, wie ’s Goldschmieds Bua,

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Ond will grad uf mei Bettlad zua, –

Trett i mer no, o mei, o mei,
En Schpreiße grad en d’ Fuaßsohl nei!

Jetzt miaßet er net selber saga:
Ka’s Oglick oin no ärger schlaga? –

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Ond wia-n-e be em Bett drenn glega,

Hätt e am liabschta heila mega,
Ond bettet han e: „Liaber Gott,
Schlag du doch älle Schnoka z’ dot!“

Am andra Morga no, o Schrecka,

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Was muaß em Spiagel i entdecka:

Mei Nas isch wia-n-a Sellreknolla
Ond beide Auga dick verschwolla!
’s isch guat, daß i koi Weib han no,
Sonscht däht ’s no hoißa – dui häb ’s do!

Empfohlene Zitierweise:
Otto Keller: Schnitz ond Zwetschga!. Julius E. G. Wegner, Stuttgart 1917, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schnitz_ond_Zwetschga_(Otto_Keller).pdf/51&oldid=- (Version vom 1.8.2018)