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Seite:Schnitz ond Zwetschga (Otto Keller).pdf/63

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wia-n-i dia Gschicht fir mi am sicherschta deixel, ond ’s Resultat von der aschtrengenda Gedankaarbeit isch gwä, daß i mi meim beschta Freind, em Karle Buck, avertraut han. Des ischt a Kerle gwä, wia-n-i han braucha kenna. Mir zwoi hent oft g’schpielt mitenander, „gschpielt“, daß d’ Nochberschaft em weiteschta Omkreis fir de nächschte acht Dag mit am ausgiebichschte Gschbrächstema versorgt gwä ischt. – „Also Karle“, han e gsagt, „du derfscht au amol beißa, wenn d’ mer du beim Becka-Schleicher a Mohrakepfle rausholscht, – i wart vor am Lada.“ – D’r Karle hot jo von jeher allgemei da Ruaf vom a gfälliche Biable gnossa, aber so bereitwillig han en sogar i, als sei beschter Freind, no nia gfonda, als wia fir den Uftrag. –

Nex wia nonder uf da Marktplatz. – I be heut no der Iberzeigong, daß der Becka-Schleicher no gar nia so scheene ond so große Mohrakepfla ausgschtellt ghet hot, wia grad an sellem Dag. – Also do, sag e, Karle hoscht zeha Pfenneng, – i wart vor der Dier. – Kaum isch mei guater Karle drenna, ond i han mer grad am Schaufenschter d’ Nase platt druckt, om z’ beobachta, ob dia Verkaifere au ’s ällergreschte von der Beig ronter langt, uf oimal legt sich mir a Hand uf d’ Axel, ond will ne me rom dreh, – i han gmoint, der Blitz häb me droffa, schtoht mei Mueder henter mer ond frogt me mit der freindlichschte Miene von der Welt: „Was machscht denn do, Ottole?“ – Wenn mei Mueder ällemol a Gsicht gmacht hot, wia wenn se me het fressa wella, ond gschempft hot bis dort naus, wenn e ebbes bosget han, han

Empfohlene Zitierweise:
Otto Keller: Schnitz ond Zwetschga!. Julius E. G. Wegner, Stuttgart 1917, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schnitz_ond_Zwetschga_(Otto_Keller).pdf/63&oldid=- (Version vom 1.8.2018)