Klafter. Ein impertinenter Kerl der Pöll!
Amtm. Sein Haus, wo er sagte, daß er die Weisinn aufgenommen habe, muß ich doch diesen Nachmittag ein wenig besichtigen. Es ist ein bemittelter Kauz, wie man mir sagte. –
Klaft. Er mag es verkaufen; denn bezahlt muß ich seyn. Ich werde mich ohnedies nicht so bald wieder erholen können. –
Amtm. Wollen das beste hoffen. Ich werde die Sache schon so incaminiren; kömmt jezt auf den Bericht an. An die Zehntausend, sagten Sie daß sich ihr Schaden beliefe? Wär’ es nicht etwa zu hoch berechnet. –
Klaft. Zu hoch? Bey einem Pfennig sag’ ich Ihnen. Rechnen Sie selbst nach. Sechshundert Klafter an Holz, sechs Stücke alten Rheinwein; jedes Stück kostet mich selbst paare zwey, hundert Thaler – die neue Gartenmauer a Zweytausend Thaler – das neugebaute Gartenhaus – mein sogenanntes Sansçouci – meine Obst- und Orangenbäume – kann ich gar nicht berechnen.
Amtm. Wenn man nur wüßte – aber es geht nicht wohl; es ward so manches schöne Klafter wieder ans Land gebracht.
Franz Philipp Adolph Schouwärt: Die Ueberschwemmung. , Frankfurt am Mayn 1784, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schouw%C3%A4rt_%E2%80%93_Die_Ueberschwemmung_(1784).djvu/36&oldid=- (Version vom 24.10.2016)