Seite:Schreiben aus dem Hohenlohischen im März 1791.pdf/10

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so ein jeder auf seinen Feldern einsammlet, dann der lebendige Zehnden nach dem Mittel eines 10. jährigen Zusammentrags von Körnern und Geld anzuschlagen ist.

Die Wiesen aber nach dem Werth, wie jedes Orts das Tagwerk nach seiner Beschaffenheit und Lage pflegt um einen jährlichen Bestandzins verlassen zu werden, welches mir das kürzeste Auskunftmittel zu seyn scheint. Doch schreib ich keinem Hrn. Capitulari. Schul- und Kirchendiener positive Gesetze vor, sondern lasse einem jeden sein bestes Wissen und Gewissen sein Gesetzbuch seyn; und wer diesem folget, wird lieber mehr, als weniger thun: wohin auch die Schulbedienten und Kirchner ratione der Läut-Laibe und Garben anzuweisen sind. Die Specification selbst ist dergestalt zu verfertigen, daß allemal der Wehrt der Einkünfte zu Geld angeschlagen und nach dem Rechnungsstyl in der Designation zur Seiten hinaus und ordentlich unter einander geschrieben werde, damit sich die Geldsumma distinguire. Am Ende aber wird der Calculus gezogen und die ganze Summa deutlich exprimirt. Die Dienstboten, dann die sich etwan jedes Orts befindenden Candidati Theologiae werden am Ende nach ihrer Zahl angemerkt. Ein jeder treuer Diener aber wird für seinen theuersten Landesfürsten so viel Devotion an den Tag legen, daß er sich willig finden lasse, bey diesen betrübten Umständen, auch das Seinige beyzutragen. Gott aber wende größere Noth und Elend von uns und dem armen seufzenden Lande in Gnaden ab. Dessen Erbarmung und Obhut Dieselben empfehle und verharre etc.

Die ganze Sache fand, wie leicht zu erachten, und vorzüglich wegen der unbegränztesten Liebe des ganzen Landes zu ihrem