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ihn auch künftige Seligkeit erreichen, denn wer sie erlangt, findet Heil in beiden Welten. Die ersten acht Bücher handeln über die logischen und sachlichen Grundbegriffe aller Wissenschaften, die den Menschen zugänglich sind, deren Gründe er einsehen, und die darin vorkommenden Beweise er beurtheilen kann, nämlich, welche davon fest und unerschütterlich darstehen, und welche davon nicht richtig sind und die Wahrheit nicht darthun. Diese sind die sophistischen Beweise, die der Wahrheit blos nahe zu liegen scheinen aber nicht wahr sind, und sind der Wahrheit nur insofern nützlich, als der Schöpfer, gepriesen sei sein Name, im Gegensatz zur Sophistik die Macht der wahren Beredsamkeit zeigen und ins hellste Licht setzen wollte; durch diese kann der eigentliche Weise die Behauptungen des Sophisten schwächen und wiederlegen, und durch seine Weisheit solche wunderbar triftige Beweise führen, daß der Andere nicht mehr die Kraft findet, sie zu wiederlegen und seine Behauptungen zurückzuweisen. So hat die Sophistik den Nutzen wie das Fleisch der Otter in der Medicin bis der Schmerz nachläßt, es lindert und heilt wiewohl es Gift ist.

Es ist daher Pflicht für den Philosophen auch diese Art der Beweisführung zu kennen, damit er den Redensarten des Sophisten aus Unkenntniß nicht unterliege und daß er die Stelle ausfindig mache, wo er in Irrthum verfallen könnte.

In diesen Büchern wird von allen Wissenschaften im Allgemeinen

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Pseudo-Aristoteles: Hatapuach. [s.n.], Lemberg 1873, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Sefer_ha-Tapuah_Lemberg_1873.pdf/20&oldid=- (Version vom 4.12.2023)