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Pseudo-Aristoteles: Hatapuach

und die gerade Bahn verdunkelt wurde den Vernünftigen und Weisen, welche man in ihrer Sprache Philosophen, Weisheitsfreunde, nennt, da versammelten sich alle in einem Hause, und beschloßen einstimmig, den richtigen Weg, den die Menschen einhalten müssen, auf daß es ihnen wohlergehe anzudeuten und zu bestimmen. Sie fanden aber nur eine Regel, und diese ist: Jeder soll für seinen Nächsten das anstreben, was er für sich selber anstrebt, das Schändliche und Abscheuliche fliehen, die Wahrheit anerkennen, sich gutwillig dem Rechte fügen und seinen Schöpfer ehrfürchten. Damals lebte ein großer und allbekannter Weiser, erfahren in jeder Kunst und Wissenschaft, Namens Aristoteles, und alle Weisen jener Zeit hörten seine Vorträge und lernten bei ihm. Als nun seine Sterbestunde herannahete, und er todeskrank darnieder lag, versammelten sich alle Weisen und kamen ihn zu besuchen, um ihm eine Krankenvisite zu machen. Sie fanden den Kranken an einem Apfel riechend, abgehärmt durch die schwere Krankheit, vor heftigem Schmerz sich windend, so daß sie bei seinem Anblicke sich entsetzten. Aber nähertretend fanden sie ihn heitern Gesichtes und sehr erfreut sie zu sehen, auch grüßte er sie. Da sprachen sie zu ihm: Unser Herr und Meister, als wir dich zuerst erblickten, da glaubten wir, vor

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Pseudo-Aristoteles: Hatapuach. [s.n.], Lemberg 1873, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Sefer_ha-Tapuah_Lemberg_1873.pdf/3&oldid=- (Version vom 4.12.2023)