Seite:Sefer ha-Tapuah Lemberg 1873.pdf/7

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Pseudo-Aristoteles: Hatapuach

Da antwortete Aristoteles: Ich will auch euch auf die richtige Bahn führen und belehren, damit ihr die Wahrheit meiner Worte einsehet, wiewohl es mir schon beschwerlich ist, und nun will ich am Dufte dieses Apfels mich laben, um meine gesunkenen Geisteskräfte wieder zu beleben, damit ich das beendige was ich euch noch mitzutheilen habe, da ich mich dafür belohnt fühlen werde, wenn ich diesen Gegenstand eurer Erkenntniß zuführe, der nur allzuwichtig für euch ist. Da erhoben sich alle Schüler und küßten ihn auf die Stirne. Er begann also: Zuerst will ich euch die eine Frage vorlegen: Anerrkennet und glaubet ihr, daß die philosophische Wissenschaft, welche doch der Inbegriff aller Wissenschaften ist, wahr ist, und wer sie eifrig sucht, die Wahrheit, das Recht, einen vorzüglichen Grad sittlicher Vollkommenheit, das Göttliche sucht? und das eben dadurch der Mensch von allen andern Thieren sich unterscheidet? Sie erwiederten: Wir sind gezwungen zu gestehen, daß es so ist. Er: Verhält es sich so, wie ihr gesagt, wird das Gute, welches dem Menschen aus dieser Wissenschaft zufließt, und der höhere Standpunkt, den er durch sie erreicht, ihm schon in dieser Welt zu theil, oder geschieht das erst nach dem Tode, in der andern Welt? Wollt ihr nun behaupten in dieser Welt, vor dem Tode, so habt ihr dieser Wissenschaft den ihr gebührenden Grad

Empfohlene Zitierweise:
Pseudo-Aristoteles: Hatapuach. [s.n.], Lemberg 1873, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Sefer_ha-Tapuah_Lemberg_1873.pdf/7&oldid=- (Version vom 4.12.2023)