Seite:Sefer ha-Tapuah Lemberg 1873.pdf/8

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der Vortrefflichkeit nicht zuertheilt, da es viele thörichte Menschen gibt, die von der rechten Bahn abirren, sich nicht zurechtweisen lassen, und ihren Schöpfer nicht kennen wollen, und dennoch in dieser Welt ihre Tage im Glücke verleben, und alle ihre Lebensjahre fließen ihnen angenehm dahin; während es Weise gibt, die zur Einsicht gelangen, die willig Zurechtweisung und Belehrung annehmen, die ihren Schöpfer erkennen, und dennoch weder Ruhe noch Glück genießen. Wenn ihr aber euch entsetzt und ängstigt vor dem Tode, der nur ein Weg, eine Bahn für die Seele ist, sich vom Körper loszulösen, um sich dem Göttlichen anzuschließen und zu den seligen weisen Geistern sich zu gesellen, dann habt ihr dieser Wissenschaft ihren hohen Werth nach Fug und Recht nicht zuerkannt, und so werdet ihr untergehen wie die thierische Seele in andern Thieren. Dann will ich euch noch eines fragen: Wisset ihr, daß der Tod eine Trennung der Seele von dem Körper ist? So ist’s, erwiederten sie. Und seid ihr froh darüber, fragte er, daß ihr manche Wissenschaft erworben und euch angeeignet habt, wie ihr darüber niedergeschlagen seid, daß ihr deren nicht noch mehr euch zueignen und erlernen konntet? Ja, erwiederten sie. Ist es nun also, fuhr er fort, wie ihr gesprochen, so müßt ihr doch deutlich erkennen, das der Körper weder sehen, noch hören, noch etwas begreifen kann, ohne

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Pseudo-Aristoteles: Hatapuach. [s.n.], Lemberg 1873, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Sefer_ha-Tapuah_Lemberg_1873.pdf/8&oldid=- (Version vom 4.12.2023)