Seite:Stürme um Kap Marga.pdf/156

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Seine Rücksichtnahme empfand sie als Wohltat. „Das ist lieb von Ihnen, sehr lieb, Herr Brack!!“ Ihr Ton war warm und innig.

Brack lächelte Marga an, nickte ihr vertraulich zu und drückte ihre Hände:

„Lassen Sie mich nur machen! Es wird schon alles gut werden!“ Aber ernster fügte er hinzu: „Falls sich nicht daraus Schwierigkeiten ergeben, daß wir hier in unserem Heim Zuzug erhalten, – Consort und Trebber! Die Aussicht auf deren Erscheinen entzückt mich nicht!“

Marga zog langsam ihre Hände zurück. Das war seinerseits schon wieder ein leicht gehässiger Ton, – so schien es ihr. Brack freilich verspürte nichts von Gehässigkeit, er sprach hier nur Befürchtungen aus, die seiner Ansicht nach berechtigt waren.

Zum Glück tauchte Pei Feng auf und richtete den Tisch für die Mahlzeit her. Brack schaute zu und sagte dann aus tiefsten Gedanken heraus: „Wir sind in eine seltsame Lage geraten. Nicht viele Schiffbrüchige dürften es so gut angetroffen haben wie wir. Und doch hat all das, was wir erleben, so gar nicht den Anstrich des Außergewöhnlichen. Ich grübele gerade darüber nach, wie es kommen mag, daß ich in dieser unserer Robinsonade und Gefangenschaft nichts Besonderes finden kann. Alles erscheint so durchaus natürlich, wenn auch umwoben von einer fast sagenhaften Vergangenheit und von dem modernen Rätsel des ungeklärten Aufenthaltes Evys und des Alten

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/156&oldid=- (Version vom 1.8.2018)