wer vermag zu sagen, welchen anderen Stücken nicht auch? Es folgt daraus, daß wir der gesamten Schriftstellerei des Malers Runge gegenüber auf schwankendem Boden stehen.
Und nun noch ein Blick auf den Machandelboom in der Einsiedlerzeitung (Nr. 29. 30, vom 9. 12 Juli 1808). Da stehen große und kleine Buchstaben am Anfange der Substantiva bunt durcheinander. Im Eingang wird noch eine Art Versuch mit Komma zu interpungieren gemacht, aber schon nach einer Spalte lesen wir in der Einsiedlerzeitung gedruckt: „da wurde se gans getrost un freute sik bett de neegte maand vorby was dar kreeg se een Kind so witt as Snee un so root als bloot un as se dat sah so freute se sik so dat se sturv.“ Also immer ohne Interpunktion über die Satzschlüsse, und ohne Regel über kleine wie große Anfangsbuchstaben hinweg. Das ist das Zeichen echter Rungescher Niederschrift, wie es uns aus den Manuskripten sichtbar wird. Bei Büsching ist es für den ersten Druck des Fischers bereits verwischt. Arnim hat also über unser Erwarten hinaus Runges Eigenart bewahrt.
Reinhold Steig: Zu Otto Runges Leben und Schriften. Fromme, Leipzig und Wien 1902, Seite 670. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Steig_Runges_Leben_und_Schriften.djvu/11&oldid=- (Version vom 1.8.2018)