und aus seiner Kehle stieß ein freches Lachen; „das haben unsere Großväter schon gewußt, die sich mit Euch im Christenthum wohl messen durften! Ein Kind ist besser noch; wenn das nicht da ist, thut’s auch wohl ein Hund!“
„Schweig’ Du mit Deinen Heidenlehren!“ schrie ihn Hauke an; „es stopfte besser, wenn man Dich hineinwürfe.“
„Oho!“ erscholl es; aus einem Dutzend Kehlen war der Laut gekommen, und der Deichgraf gewahrte ringsum grimmige Gesichter und geballte Fäuste; er sah wohl, daß das keine Freunde waren; der Gedanke an seinen Deich überfiel ihn wie ein Schrecken: was sollte werden, wenn jetzt Alle ihre Spaten hinwürfen? – Und als er nun den Blick nach unten richtete, sah er wieder den Freund des alten Jewe Manners; der ging dort zwischen den Arbeitern, sprach zu Dem und Jenen, lachte hier Einem zu, klopfte dort mit freundlichem Gesicht Einem auf die Schulter, und Einer nach dem Andern faßte wieder seinen Spaten; noch einige Augenblicke, und die Arbeit war wieder in vollem Gange. – Was wollte er denn noch? Der Priehl mußte geschlossen werden, und den Hund barg er sicher genug in den Falten
Theodor Storm:Der Schimmelreiter. Berlin: Gebrüder Paetel, 1888, Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Storm_Der_Schimmelreiter.djvu/166&oldid=- (Version vom 1.8.2018)