„Gilt nicht! Gilt nicht! Hauke, noch einmal,“ riefen seine Partner.
Aber der Kret’ler der Geestleute sprang dagegen auf: „Muß wohl gelten; geworfen ist geworfen!“
„Ole! Ole Peters!“ schrie die Marschjugend. „Wo ist Ole? Wo, zum Teufel, steckt er?“
Aber er war schon da: „Schreit nur nicht so! Soll Hauke wo geflickt werden! Ich dacht’s mir schon.“
– „Ei was! Hauke muß noch einmal werfen; nun zeig’, daß Du das Maul am rechten Fleck hast!“
„Das hab’ ich schon!“ rief Ole und trat dem Geest-Kret’ler gegenüber und redete einen Haufen Gallimathias auf einander. Aber die Spitzen und Schärfen, die sonst aus seinen Worten blitzten, waren diesmal nicht dabei. Ihm zur Seite stand das Mädchen mit den Räthselbrauen und sah scharf aus zornigen Augen auf ihn hin; aber reden durfte sie nicht; denn die Frauen hatten keine Stimme in dem Spiel.
„Du leierst Unsinn,“ rief der andere Kret’ler, „weil Dir der Sinn nicht dienen kann! Sonne, Mond und Sterne sind für uns Alle gleich und
Theodor Storm:Der Schimmelreiter. Berlin: Gebrüder Paetel, 1888, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Storm_Der_Schimmelreiter.djvu/65&oldid=- (Version vom 1.8.2018)