allezeit am Himmel; der Wurf war ungeschickt, und alle ungeschickten Würfe gelten!“
So redeten sie noch eine Weile gegen einander; aber das Ende war, daß nach Bescheid des Obmanns Hauke seinen Wurf nicht wiederholen durfte.
„Vorwärts!“ riefen die Geestleute, und ihr Kret’ler zog den schwarzen Stab aus dem Boden, und der Werfer trat auf seinen Nummer-Ruf dort an und schleuderte die Kugel vorwärts. Als der Großknecht des Deichgrafen dem Wurfe zusehen wollte, hatte er an Elke Volkerts vorbei müssen: „Wem zu Liebe ließest Du heut’ Deinen Verstand zu Hause?“ raunte sie ihm zu.
Da sah er sie fast grimmig an, und aller Spaß war aus seinem breiten Gesichte verschwunden. „Dir zu Lieb!“ sagte er; „Denn Du hast Deinen auch vergessen!“
„Geh’ nur; ich kenne Dich, Ole Peters!“ erwiderte das Mädchen sich hoch aufrichtend; er aber kehrte den Kopf ab und that, als habe er das nicht gehört.
Und das Spiel und der schwarze und der weiße Stab gingen weiter. Als Hauke wieder am Wurf war, flog seine Kugel schon so weit, daß
Theodor Storm:Der Schimmelreiter. Berlin: Gebrüder Paetel, 1888, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Storm_Der_Schimmelreiter.djvu/66&oldid=- (Version vom 1.8.2018)