Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne | |
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Die armen Schurken welche hierauf traueten, verloren beydes ihr Geld und ihr Leben dazu.
Ehe ich weiter gehe, muß ich zuvor diejenigen welche die gelehrte Welt mit der Zeit in den Sold nehmen wird, über mein vortrefliches Werk Anmerkungen zu schreiben nachrichtlich erinnern, daß sie in Auslegung gewisser dunkeln Stellen behutsam gehen; angesehen alle die, welche nicht wahre Adepti sind, Gefahr laufen, sich dabey zu übereilen. Vornemlich ist solches bey einigen geheimnißreichen Stellen zu befahren, wo man aus Liebe zur Kürze gewisse Arcana zusammen gesezet hat, welche in dieser Anmerkungsoperation müssen gesöndert werden. Ich zweifle nicht, daß diese künftige Kunstrichter mir für eine so wolmeynende und nüzliche Nachricht verbindlichst danken werden.
Der geneigte Leser wird sich leicht vorstellen, daß so viele wichtige Entdekungen wie Lord Peters waren, von der Welt mit dem grösten Beyfall aufgenommen worden, obschon ich versichern kann, daß ich nur den wenigsten Theil derselben angeführet habe, weil meine Absicht nur war, solche auszuzeichnen, deren Nachahmung dem Publico den grösten Nuzen bringen würde; oder solche, woraus der Wiz und die Einsicht des Erfinders am deutlichsten erhellet. Es war daher kein Wunder, daß Lord Peter damals zu grossem Reichthum gelanget: Allein durch das viele und lange Nachsinnen, hatte er sich auch den Kopf dergestalt zerrüttet, daß es nicht mehr ganz richtig damit beschaffen war. Kurz, sein Hochmuth, seine Projekte
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 134. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/149&oldid=- (Version vom 1.8.2018)