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Seite:Swift-Maehrgen von der Tonne-1758.djvu/156

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man damit auch über die Berge hinsegeln könnte, sagte Peter: Ey das ist kaum der Rede werth: Bey G - - - ich habe wol was anders gesehen, ich habe ein ganzes grosses Haus von Kalk und Steinen gesehen, [1] welches mehr denn zweytausend deutsche Meilen über Wasser und Land, wiewol nicht in einem Stüke, fortgereiset ist. Denn es mußte doch bisweilen auf der Reise auch ein wenig ausruhen. Und was das ärtigste war, so schwur er bey seinen Erzehlungen stets ganz entsezlich, daß er in seinem Leben niemals gelogen hätte. Bey G - - - sagte er zu jedem Wort, ich sage nichts als die reine Wahrheit; und den soll der Teufel holen, der mir nicht glauben will.

Kurz, Peter machte es so ärgerlich, daß die ganze Nachbarschaft anfieng öffentlich zu sagen, er wäre ein ausgemachter Bösewicht; [2] und seine beyden Brüder die seiner zulezt überdrüßig wurden, entschlossen sich, ihn zu verlassen. Zuvor aber baten sie ganz höflich, daß er ihnen eine


  1. Die Kapelle der Mutter GOttes zu Loretto, von welcher die Papisten vorgeben, sie wäre 1291. aus Nazareth bis in Dalmatien hinwegetragen, und drey oder vier Jahre darauf nach Loretto gebracht worden.
  2. Hierdurch werden die Mißbräuche, Unordnungen und das Verderbniß vorgestellet, welche vor der Reformation in der Römischen Kirche überhand nahmen. Die Reformatores sind hiedurch bewogen worden, eine Reformation nach Anweisung der H. Schrift vorzunehmen, welche ihnen ernstlich verboten war, die sie aber endlich so wol selbst bekommen, als auch andern in die Hände gegeben haben.
Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 141. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/156&oldid=- (Version vom 1.8.2018)