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Lord Peter um einen Pardonbrief für einen Spizbuben ersuchen, der den andern Tag sollte gehangen werden. Die beyden Brüder sagten ihm, er wäre ein rechter einfältiger Narr, daß er Pardon bey einem Kerl suchen wollte, der den Galgen wol zehnmal eher verdienet hätte als sein Client; entdekten ihm hierauf den ganzen Betrug auf eben die Art, wie ich solchen kurz vorhin beschrieben habe, und riethen ihm, seinem Freunde zu sagen, er möchte sich vielmehr um einen Pardon [1] von dem König bemühen.

Mitten unter diesem Gespräch und erfolgter Revolution, kam Peter und ein Haufen Dragoner [2] hinten nach; die nahmen alles was sie nur bekommen konnten, stiessen die beyden Brüder mit Gewalt und unter vielem Gespött und Fluchen zur Thüre hinaus, und liessen sie bis auf den gegenwärtigen Tag niemals wieder über die Schwelle kommen.



  1. Die Leute wurden angewiesen, sich nicht weiter auf erkaufte Indulgenzen und Absolutionen zu verlassen, sondern die Verzeihung ihrer Sünden einzig bey GOtt zu suchen.
  2. Der Papst braucht die weltliche Macht wider die Reformation. etc.
Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/158&oldid=- (Version vom 1.8.2018)