Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne | |
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Weil diese Sache von grosser Wichtigkeit ist, so gedenket der Autor dieselbe in einem besondern Werk weitläuftig abzuhandeln, von welchem er hiemit nur einen kurzen Entwurf mittheilet.
Der Krieg ist ein Stand, in welchen die Natur alle lebendigen Geschöpfe gesezet hat, und besteht darinn, daß wir das was andere haben, und welches doch wir gern haben wollten, mit Gewalt zu nehmen suchen. Jeder Mensch der von seinen eigenen Verdiensten genugsam, von den Verdiensten anderer aber, nicht also überzeuget ist, hat ein natürliches Recht ihnen alles das zu nehmen, dessen er seiner Meynung nach eher werth ist als andere; und jedes Thier welches glaubt daß es einer Sache am meisten benöthigt sey, ist von Natur berechtigt, sich alles zuzueignen, was es zu seiner Nothdurft braucht.
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/237&oldid=- (Version vom 1.8.2018)