Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne | |
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die Mühe genommen, ein par Anmerkungen über denselben, in das Buch selbst einzuschalten.
Es beliebte diesem Beantworter, ungefehr mit ein paar Duzend Stellen unzufrieden zu seyn, welche zu vertheidigen, der Verfasser sich nicht weiter bemühen will, als daß er den Leser versichert, dieser Tadelkopf betrüge sich in Ansehung des mehrern Theils derselben vollkommen, und presse Erklärungen heraus, die dem Verfasser niemals zu Sinne gekommen, und welche auch jedem Leser der Geschmak und Redlichkeit besizt, eben so wenig zu Sinne kommen werden. Von zwoen oder dreyen aufs höchste gestehet er, daß sie ihm etwas unvorsichtig entwischet, welches er, wie bereits schon vorhin, mit seiner Jugend und freymüthigen Schreibart entschuldiget, und daß er seine Handschrift zu der Zeit als das Buch ans Licht getreten, nicht in seiner Gewalt hatte.
Allein der Beantworter fähret fort, und sagt, was ihm am meisten mißfalle, sey des Verfassers Absicht. Was diese gewesen, habe ich bereits angezeiget; und ich glaube, daß niemand in ganz England sey, der das Buch werde verstehen können, wenn er dabey eine andere Absicht voraus sezet, als daß der Verfasser die Mißbräuche und Verderbnisse in der Religion habe an den Pranger stellen wollen.
Hingegen möchte man wol gerne wissen, was die Absicht dieses Tadlers gewesen wäre, da er am Ende seiner Schrift den Leser warnet, ja nicht zu glauben, daß des Autors Wiz überall sein
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/24&oldid=- (Version vom 1.8.2018)