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Seite:Swift-Maehrgen von der Tonne-1758.djvu/264

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noch durch das Gehör das Original von der Copie [1] zu unterscheiden.

Er war mit einer Krankheit behaftet, die derjenigen welche von dem Biß der Taranteln entstehet, gerade entgegen gesezet ist. Denn er ward rasend, wenn er eine Music, und insonderheit ein paar Sakpfeifen hörete. [2] Doch ward er auch allemal wieder gesund, wenn er darauf nur etliche mal in Westmünsterhall, Billings-Gate, oder in einer Schule da man Kostgänger hält, oder auf der Königlichen Börse, oder in einem Staats-Caffeehaus herum spazierte

Vor den Farben [3] fürchtete er sich zwar nicht, er hassete sie aber alle ganz entsezlich, und hatte daher einen grausamen Abscheu vor den Malern; dergestalt, daß er, wenn er in seinen Paroxysmis auf den Strassen gieng, die Taschen stets mit Steinen angefüllet hatte, und nach den gemaleten Schilden [4] an den Häusern und Buden warf.

Da er wegen dieser angenommenen Lebens-Art Ursach fand, sich sehr öfters zu waschen, so rannte er gemeiniglich, auch mitten im Winter bis über die Ohren ins Wasser hinein, kam aber


  1. Der Autor zielet hiemit auf das leere Geschrey, welches die scheinheiligen Lehrer auf den Kanzeln machen; an statt daß sie ihre Zuhörer von den göttlichen Wahrheiten überzeugen sollten.
  2. Die Preßbyterianer leiden keine Kirchen Music.
  3. d. i. Hans war eben kein Feind von Verstellung und Scheinheiligkeit.
  4. Die Preßbyterianer leiden auch keine Bilder in den Kirchen.
Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 245. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/264&oldid=- (Version vom 1.8.2018)