Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne | |
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Zweige. Hiedurch ward das Leder glatt, und weich; die Blätter verwandelten sich in Federn, und wie sie schon vorhin vergöldet waren, so blieben sie es immerfort: Auf diese Weise ward aus dem Stük eine Daube, und die Göttin spannete sie mit vor ihren Wagen.
Hiatus in MS. * * * * valde deflendus. * * * *
Der Tag neigete sich allbereit, und die zalreichen Truppen der Neuern fiengen würklich an, allmählig auf einen sichern Abzug bedacht zu seyn, als noch ein Hauptmann von ihrem schwer bewafneten Fußvolk hervortrat: Sein Name war Bentley, und unter allen Neuern war keiner von so häßlichem Ansehen als er. Er war lang, und doch ungestalt, breit, und doch ohne Stärke, und Ebenmaß. Seine Rüstung war wol von hundert unschiklichen Stüken zusammen gesezet, und klang wenn er gieng, laut und dumpfe, wie ein Stük Blech, welches der Wind etwa von einem Glokenthurm herunterwirft. Sein Helm war von verrostetem Eisen, das Visier aber von Erzt, welches von seinem Odem befeuchtet, sich in Vitriol auflößte, dem es von der gleichen Quelle auch nicht an Galle [1] fehlete; also, daß man von seinen Lippen ordentlich einen schwarzen giftigen Dinten-
- ↑ Das Wort in der Grundsprache, bedeutet Galle, und Galläpfel: hier ist es in dem leztern Sinne angebracht; man konnte aber denselben nicht wol ausdrüken.
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 304. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/323&oldid=- (Version vom 1.8.2018)