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Seite:Swift-Maehrgen von der Tonne-1758.djvu/322

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(wie wir sie izo in unsern verdorbenen Zeiten haben) denselben vom Boden aufheben konnten: Unterdessen schwang er denselben mit leichter Mühe, daß er durch die Luft pfiff, und den Neuern unfehlbar würde getödtet haben, wenn er zum Glük, das Schild, welches ihm [1] Venus geschenket, nicht vorgehalten hätte: Nun griefen sie beyde zum Degen. Allein der Neuere ward so voller Schreken und Verwirrung, daß er nicht wußte wo er wäre. Sein Schild fiel ihm aus der Hand. Dreymal wollte er fliehen, und dreymal konnte er nicht entkommen. Endlich kehrete er sich als ein armer Supplicant mit aufgehobenen Händen, zu seinem Feinde; und, Göttlicher Pindar (sprach er,) schenket mir nur das Leben, mein Pferd und meine Rüstung will ich euch gerne abtreten, und meine Freunde werden mich durch eine ansehnliche Summe ranzionieren, wenn sie hören werden, daß ich euer Gefangener bin: Schurke, antwortete Pindar, was schirr ich mich um deine Ranzion und um deine Freunde: Aber deinen Leib will ich den Thieren des Feldes, und den Vögeln unter dem Himmel zur Speise geben. Hiemit schwung er sein Schwert, und hieb durch einen gewaltigen Streich den unglükseligen Neuern mit einmal in zwey Theile: Das eine Theil fiel auf die Erde, und bewegete sich noch eine Zeit lang im Blut, bis es von den Pferden zertreten war; mit dem andern lief das erschrokene Pferd davon: Venus nahm dieses, wusch es sieben mal in Ambrosia, und rieb es hernach dreymal mit einem Amaranthen-


  1. Cowley war in verliebten Gedichten glüklicher als in Pindarischen Oden.
Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 303. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/322&oldid=- (Version vom 1.8.2018)