Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne | |
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ich mich aber in Ansehung der Zoographie, und Topographie derselben gar sehr betrogen hätte.
Vielleicht aber wird Eurer Königl. Hoheit Hofmeister immer fortfahren und fragen, was denn aus denen unzehligen Ballen Papier geworden sey, welche man zu einer solchen Menge Bücher verbraucht habe? Ob diese ebenfalls zernichtet worden? Und zwar so sehr geschwinde als ich vorgebe? Was soll ich auf einen so verhaßten Einwurf antworten? Eure Königl. Hoheit sind allzuweit von mir entfernet, als ich Sie, hievon ein Augenzeug zu werden, zu den Caminen, Oefen, papiernen Fenstern in gewissen schändlichen Häusern, und an andere heimliche Oerter hinweisen sollte. Es geht den Büchern würklich wie den Menschen, ihren Verfassern. Sie haben nur einen Weg in die Welt zu kommen, aber viele tausend hinauszugehen, um nicht wieder zurüke zu kommen.
Ich darf Eure Königl. Hoheit auf meine Ehre versichern, daß dasjenige so ich izo sagen werde, in der Minute da ich es niedergeschrieben, im eigentlichen Verstande die reine Wahrheit gewesen, denn für die Veränderungen welche es auszustehen haben möchte ehe es Eure Königl. Hoheit zu lesen bekommen, kann ich unmöglich gut sagen. Inzwischen bitte ich unterthänig solches als eine Probe unserer Gelehrsamkeit, unsers Wizes, und unsers Geschmakes anzunehmen.
Eure Königl. Hoheit können sich nämlich auf mein Wort hin sicher darauf verlassen, daß
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/53&oldid=- (Version vom 1.8.2018)