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den Kopf zerbrochen, damit der Haupttitel, (ich meyne den, unter welchem mein Buch bey Hof und in der Stadt bekannt werden soll) vollkommen so eingerichtet seyn möge, wie unsere Gesellschaft sie abzufassen pfleget.

Uebrigens bin ich, was die Titel[1] anlanget, um etwas freygebig gewesen, weil ich bemerket habe, daß es bey gewissen Scribenten, (für welche ich die gröste Hochachtung hege) sie zu vervielfältigen grosse Mode ist. Und in der That scheinet es eben nicht unvernünftig zu seyn, daß auch die Bücher, als Kinder unsers Gehirns eben so wol als andere vornehme Kinder die Ehre haben sollen, vielerley Nammen zu tragen. Unser berühmte Dryden hat es gewaget, noch weiter zu gehen, indem er sich bemühet, auch die Gewohnheit einzuführen, viele[2] Gevattern zu bitten. Etwas das noch weit nüzlicher ist, und zwar um so viel desto mehr, je öfterer man Gelegenheit dazu hat. Es ist immer Schade, daß diese unvergleichliche Erfindung nicht besser und so angebauet worden, daß gegenwärtig sich jedermann derselben bediente, nachdem man einen so berühmten Vorgänger hat. Ich meinerseits habe nicht ermangeln lassen, einem so nüzlichen Beyspiel aufzuhelfen. Es scheint aber, daß mit dem Beruf eines


  1. Das Titelblatt in der Handschrift war so übel zugerichtet, daß man verschiedene Aufschriften oder Titel die noch weiter darauf befindlich waren, und deren der Verfasser hier gedenket, nicht mehr lesen konnte.
  2. Man sehe seinen übersezten Virgil.
Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/95&oldid=- (Version vom 1.8.2018)