als haben die Schüler in Schipbach, wann ich wieder nach der Schul in Sollfort gegangen Briefe mitgegeben, wann ich wieder zurück gekommen, so haben die Sollforter Schüler desgleichen gethan, die Sache war so eingerichtet, das die Schreiber so in gleichem Gewicht stunden einander geschrieben. War es aber, das hernach einer den andern überwogen, so schrieb er an einen andern welchem er dachte gleich zu werden. Die Ueberschrift war nur dieses: Meinen freundlichen Gruß an N. N. Der Inhalt des Briefs war ein kurtzes Reimgen, oder ein Spruch aus der Bibel, nebst dem wurde etwas von ihrer Schul-Uebung (was sie vor einen Denckspruch vor diese Woch, und wo er beschrieben, und dergleichen) angeführt, auch gab etwan dieser, jenem in seinem Schreiben eine Frage auf, welche er gern mit einem Spruch aus H. Schrift beantwortet hätte. Ich zweifle nicht, wann zwey Schulmeister, (sie möchten gleichfalls an einem Ort wohnen oder nicht,) ich sage: wann sie solche Liebe gegen einander hätten, und wolten auch gern Liebe unter ihrer Jugend pflantzen, daß, so fern es in hertzl. Liebe zu GOtt, und dem gemeinen Besten der Jugend ins Werck gerichtet würde, es Liebe gebähren würde.
So viel wäre in Stückweiß zur Anleitung und Anführung, die Jugend die Buchstaben zu lernen, und wie sie darinnen von Staffel zu Staffel, ihre Tritte und Schritte thun müssen, ehe man sie zu dem Zweck bringen kan, den man zur Ehre GOttes und ihrem Heyl im Augenmerck hat, welches zuletzt folget.
Was nun seine zweyte Frage oder Begehren anbelangt: nemlich, Wie mit verschiedenen, auch verschiedene Zucht, und nach dem Maaß der Uebertretung, auch die Straffe vermehret oder vermindert wird?
Solches wolte dem Freund zu lieb hertzlich gerne in allen Stücken aus treuem Hertzen offenbahren: weilen aber dieses alles, einen solchen weiten Begriff in sich hält, so weiß ich wegen der Weitläuffigkeit nicht wohl, wo ich anfangen oder enden soll. Die Ursache kommt daher, weilen der verdorbene Zustand der Jugend sich in so vielen Dingen offenbahret, und die Aergernisse desgleichen mannigfaltig sind, wodurch die Jugend geärgert wird von denen die älter als sie sind, und weilen GOtt selbst bezeuget: 1 B. Mos. 8, v. 21. Daß das dichten und trachten des menschlichen Hertzens sey bös von Jugend auf, so daß aus dieser unreinen Quelle, (wo nicht täglich durch gute Einpflantzungen daran gearbeitet
Christopher Dock: The Life and Works of Christopher Dock. J. B. Lippincott Co., Philadelphia & London 1908, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:The_Life_and_Works_of_Christopher_Dock.djvu/59&oldid=- (Version vom 9.3.2019)