wird das Böse zu unterdrücken und zu dämpffen) wenig Hoffnung zur Besserung herausfliessen, das Verderben ist zu groß, und mehret sich zu dieser Zeit noch täglich auf allerhand Weise, daß ich es so gar davor ansehe, daß es gantz nicht mehr zulänglich ist aus eigenen Kräfften etwas zu verbessern. Wo der HErr nicht dieses Hauß hilfft bauen, so werden wohl umsonst daran arbeiten alle, die daran bauen. Die Handplatsch, Haßelnstrauch und Birckenstock, sind wohl Mittel dem bösen Ausbruch zu wehren, aber sie sind keine Mittel das boßhaftige Herz zu verändern, welches uns allesammt von Natur nach dem Fall in solcher Eigenschafft hält, daß wir mehr zum Bösen als zum guten geneigt, so lang das Hertz in solchem Zustand unverändert bleibt, und nicht durch GOttes Geist erneuert wird. Jedoch, obwohl der Saame auch von Jugend auf in dem Menschen daß er zum Bösen geneigt, so könte es doch so weit nicht in demselben zur Ausübung kommen, wann unser alter Schade recht erkant und gefühlet würde, so würden wir auch dahin mit Ernst arbeiten, daß derselbe nicht nur von uns allein, sondern auch von unserem Neben-Menschen, und von unserer Jugend ausgerottet und vertilget werden möchte; weilen dieser alte Schaden und Schlangen-Biß einerley ist, so würden wir auch allesamt den rechten Wund-Artzt vor diese Wunden mit Ernst suchen, und auch die Mittel, die er uns vor solchen Schaden zu gebrauchen verordnet, vor uns und unsere Jugend zum Genesungs-Mittel anwenden, weilen wir ohne diese Geneßmittel nicht zur wahren Ruhe kommen konnen, sondern den nagenden Wurm, der durch diesen Schlangen Biß allzeit das Gewissen naget, fühlen zu unserem ewigen Verderben. GOTT wolle uns allesamt in Gnaden beystehen, daß wir die Verheissung, einzukommen zu seiner Ruhe, nicht versäumen und unser keiner dahinten bleibe, Amen.
Weilen wie gemeldt, alle vorfallende Begebenheiten zu weitläuftig fallen würden, so will ich doch dem Freund etliche anzeigen: und auch die Mittel die ich gegen solche anzuwenden gesucht habe; welche Mittel aber den Schaden nicht heilen können. Dem HErrn aller HErren, der alles in seiner Hand hat, und um dessen Hülffe und Beystand man in solchen Fällen Ursach hat hertzlich zu bitten, dem gebühret auch die Ehre, wann man siehet und spühret, daß etwas zur Besserung anschläget.
Erstlich, ist bey vielen Kindern das fluchen und schwören so gemein, welches in so viel schandbaren Worten sich auf allerhand
Christopher Dock: The Life and Works of Christopher Dock. J. B. Lippincott Co., Philadelphia & London 1908, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:The_Life_and_Works_of_Christopher_Dock.djvu/60&oldid=- (Version vom 9.3.2019)