Lag noch Granada’s Mondenschimmer,
Den sie vertauscht um unsern Strand
Und ihre Augen dachten immer
An ihr beglänztes Heimathland.
All das paßte genau auf die schöne Frau Beda. Ihre älteste Tochter, die, viele Jahre später, in unserem Hause lebte und meine jüngste Schwester erzog, war in ihrer Jugend von gleicher Schönheit wie die Mutter, aber nicht von derselben Dauerbarkeit. Ein jüngerer Sohn der Frau Beda, der jahrelang zu meinen Spielgefährten zählte, ging später nach England und wurde preußischer Konsul in Leith bei Edinburg. Da sah ich ihn 1858 auf einer Reise durch Schottland wieder, ihn und seine junge Frau. Diese war eine Tochter des Historikers Alison, eines der wenigen englischen Geschichtsschreiber, die torystisch und (was Alison angeht) sogar im Sinne und zur Vertheidigung der gesammten Stuart-Familie geschrieben haben. Auch das kam zur Sprache und wir verplauderten sehr angenehme Stunden.
Die Mutter und Tochter Beda waren Schönheiten, was mir Gelegenheit giebt, hier, einschaltend, über die Swinemünder Frauenwelt überhaupt zu sprechen. Der kleine Ort war wie eine lebendige Galerie of
Theodor Fontane: Meine Kinderjahre. Berlin: F. Fontane & Co., 1894, Seite 101. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Theodor_Fontane_%E2%80%93_Meine_Kinderjahre.djvu/109&oldid=- (Version vom 1.8.2018)