und Schlag zugleich, so mächtig, daß wir erschreckt in unsere Sitze zurückfielen; es mußte ganz in der Nähe eingeschlagen haben und wolkenbruchartig stürzte der Regen auf uns nieder.
In der Gehilfenstube, soviel sahen wir wohl, war Licht, aber Niemand kam, um uns behilflich zu sein, und zu rufen oder mit der Peitsche zu knipsen, konnte bei dem Wetter, das tobte, nicht viel helfen. Ich sprang also vom Bock und half meiner Mutter und den Geschwistern so gut es ging, aber trotzdem, als wir kaum zwei Minuten später in den dunklen Hausflur eintraten, waren wir total durchnäßt und stapften auf den Fliesen umher, um den Regen abzuschütteln. Aus der Küche kam jetzt eins der Mädchen, einen Blaker in der Hand. „Gott, Madame …“ Aber unser in seine Whistpartie vertiefter Vater erschien noch immer nicht und wurde erst sichtbar, als meine Mutter, die mit einem Male klar in der Sache sah, die zur Gehilfenstube führende Thür hastig aufriß und mit nicht mißzuverstehender Ausgesprochenheit hineinrief: „Guten Abend, Louis; wir sind da.“
„Nun, das ist ja gut; eben muß es eingeschlagen haben.“
Und während er diese Betrachtungen anstellte, legte er die letzten Trumpfkarten auf den Tisch und
Theodor Fontane: Meine Kinderjahre. Berlin: F. Fontane & Co., 1894, Seite 180. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Theodor_Fontane_%E2%80%93_Meine_Kinderjahre.djvu/188&oldid=- (Version vom 1.8.2018)