Seite:Theodor Storm Sommergeschichten und Lieder.djvu/113

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Weihnachtsabend.


An die hellen Fenster kommt er gegangen
Und schaut in des Zimmers Raum:
Die Kinder alle tanzten und sangen
Um den brennenden Weihnachtsbaum.

5
Da pocht ihm das Herz, daß es will zerspringen;

O, ruft er, laßt mich hinein,
Was Frommes, was Fröhliches will ich euch singen
In dem hellen Kerzenschein.

Und die Kinder kommen, die Kinder ziehen

10
Zur Schwelle den nächtlichen Gast;

Still grüßen die Alten, die Jungen umknieen
Ihn scheu in geschäftiger Hast.

Und er singt: „Weit glänzen da draußen die Lande
Und locken den Knaben hinaus;

15
Mit klopfender Brust, im Reisegewande

Verläßt er das Vaterhaus.

Empfohlene Zitierweise:
Theodor Storm: Sommergeschichten und Lieder. Duncker, Berlin 1851, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Theodor_Storm_Sommergeschichten_und_Lieder.djvu/113&oldid=- (Version vom 1.8.2018)