Seite:Ueber Mainz (1792).pdf/13

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trug, die Oberhand gewonnen. Was hilft dem Westindier seine wilde Tapferkeit, wenn er gegen fremde aufgeklärte Ankömmlinge in seinem Lande fechten soll? Der einzige Vorsprung also, der den Deutschen in die Länge überlegen machte, war, daß der Römer das Land nicht kannte und das Klima nicht so leicht vertragen konnte. Der Natur konnte er keinen Gehorsam abtrotzen, jenem aber suchte er, so viel nur möglich war, durch die Anlegung der Straßen, zuvorzukommen. In wie weit es ihm gelang, mag der Geschichtschreiber untersuchen. Noch itzt zeigt man von diesem so wohlthätigen Werke Ueberbleibsel; die meisten sind aber durch Anlegung neuer Straßen unter die Erde verschüttet.

Von gleichem Alter scheint auch das Eisen zu seyn, das man auf dem Speißmarkte auf 3 Pfeilern befestigt sieht. Es besteht aus 2 Stücken, und mißt ohngefähr 8 Schuhe in der Länge, und 1 ½ in der Dicke. Der Pöbel, der immer geneigt ist, Sachen, wovon er den Ursprung nicht finden kann, einen misteriösen Anstrich zu geben, erzählt sich davon folgende Fabel: Der Schwarze ergrimmte

Empfohlene Zitierweise:
Anonym (= J. N. Becker): Ueber Mainz. In Briefen an Freund R.. , Auf einer Rheininsel [= Frankfurt/Main] 1792, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_Mainz_(1792).pdf/13&oldid=- (Version vom 25.7.2023)