als ihm nöthig ist, um die beschränkte Stellung ausfüllen zu können, die man ihm später anweisen wird. Metternich und die unter ihm in Wien versammelten deutschen Staatsmänner, zu welchen auch Herr von Linde gehörte, der als Universitätskanzler vor dem März entschlief und in Frankfurt als Einschläferer schlafwandelte, um endlich als Hessen-Homburg’scher Bundestagsgesandter nach dem Revolutionssturme wieder aufzuwachen, alle diese erleuchteten Vorbilder unserer nachmärzlichen Staatsweisen hatten diese Grundwahrheiten sehr wohl begriffen, als sie die berüchtigten Konferenzbeschlüsse über die Universitäten ausarbeiteten, die demnächst wohl wieder in zweiter Auflage, in ähnlicher Weise verbessert und vermehrt, wie die preußisch-österreichischen Preßgesetze, an das Tageslicht kommen werden. Um indeß nicht unbillig zu sein, so muß man doch sagen, daß die Professoren, diese Hohenpriester deutscher Wissenschaft und Bildner deutscher Jugend, ihnen redlich vorgearbeitet hatten. Man besitzt viele rührende Idyllen in Geßner’schem Style über diese der deutschen Nation eigenthümliche Klasse von Menschen, welche stets von der Wissenschaft zu leben versichern und die, wenn man sie hört, nur zu größerer Glorie der Göttin Wahrheit, welcher sie zu dienen behaupten, zu existiren scheinen; aber während sie von der Göttin sprechen, denken sie nur an die Kuh, die sie mit Butter versorgt. O! ich habe sie kennen gelernt und manches Ideal eines jugendlichen Enthusiasmus und einer frischen Begeisterung mir aus der Seele streichen und an die leergewordene Stelle einen halbgedörrten, halbverfaulten Stockfisch setzen müssen. Welchen Schmutz, welche Spinnweben habe ich in den heimlichen Ecken der Sakristeien angetroffen, in welchen diese Priester der Wissenschaft hausen. Kleinkrämer
Carl Vogt: Untersuchungen über Thierstaaten. Literarische Anstalt, Frankfurt am Main 1851, Seite 200. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Untersuchungen_%C3%BCber_Thierstaaten-Carl_Vogt-1851.djvu/222&oldid=- (Version vom 1.8.2018)