Prinzessin ihren Glauben abschwört, um sich den griechischen oder russischen Thron erheirathen zu können, so findet man das vollkommen natürlich, zweckmäßig und staatsweise. Auch mit vollem Rechte. So ist auch ein Unterschied in anderen Dingen. Wenn ein armer Teufel von Graveur Bankbillets oder Münzstempel und falsches Geld fabrizirt, so maßregeln ihn Polizei und Gerichte mit Galeeren und Kettenstrafe. Mit vollem Rechte. Wenn aber der Fürst von Monaco oder ...... falsche Sous oder Sechser münzt, so begnügen sich die Nachbarn, dieses werthlose Tauschmittel zu verbieten und die Unterthanen zahlen die Kosten des Experiments. Auch mit vollem Rechte. Denn es ist ein Unterschied zwischen dem, was ein Höhergestellter und dem, was ein Glied der niederträchtigen Menge thut. Die Sous des Fürsten von Monaco wurden in Frankreich und Sardinien verboten und nachdem sie durch dies Verbot alle in’s Land zurückgekommen waren, verbot der Fürst seine eigne Münze, welche die Unterthanen vorher zwangsweise annehmen mußten; in ähnlicher Weise, wie Czaar Nikolaus jetzt die Annahme von russischen oder polnischen Bankbillets verbietet, die über die Gränze gegangen und dort durch demokratische Ideen inficirt worden sind.
Der Prinz von Hohenlohe als Präsident des so außerordentlich nützlichen Vereines zum Schutze vaterländischer Arbeit würde ohne Zweifel dem Fürsten von Monaco ein Ehrendiplom übersendet haben, wenn nicht dessen Finanzwirthschaft leider vor der Stiftung des genannten Vereines zu Grunde gegangen wäre. Auf die energischste Weise schützte der Fürst von Monaco die vaterländische Produktion, die, wie schon bemerkt, aus Oel und Citronen bestand. Er erklärte alles Uebrige für Luxusartikel, deren Einführung
Carl Vogt: Untersuchungen über Thierstaaten. Literarische Anstalt, Frankfurt am Main 1851, Seite 228. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Untersuchungen_%C3%BCber_Thierstaaten-Carl_Vogt-1851.djvu/250&oldid=- (Version vom 1.8.2018)