Seite:Versuch einer Geschichte der Hochmeister in Preußen.pdf/43

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Dieß erregte bey der vorsichtigen Obrigkeit gleich Verdacht und auf jeden Fall wurden ernstliche Maaßregeln genommen. Da traf sichs, daß zwey Russen in einer Bierschenke wegen Streites eingezogen wurden, die man dann auch über jenes befragte. Sie entdeckten ohne viel Weigern Keistuts schrecklichen Anschlag vor Gericht und in der Freiheit. Der Bürgermeister gleich in den Harnisch, der Sekretär an die Sturmglocke. Die Thore wurden gesperrt, die Bürger in die Waffen gemahnt, und der Rath zerstreuete sich unter die Haufen, die Gemüther zu bereiten. Da entbrannte Alt und Jung vor Rache, und schlugen die Russen todt. Nur Wenige fanden ihr Heil auf der Flucht, die Keistuten Nachricht von der Entdeckung brachten, der sogleich mit seiner Mannschaft nach Massuren schiffte.[1]

Spät im November erschien er wieder vor, der Festung Johannsburg und versprach seiner Mannschaft alle Beute, wenn sie den Ort erobern würde. Vinzenz erzählt, daß die

  1. D. Gralath’s Versuch einer Geschichte Danzigs. Königsb. 1789. I. 83. f. Schütz, p. 169.