Seite:Versuch einer Geschichte der Hochmeister in Preußen.pdf/60

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Aber Keistut ließ den Hochmeister plündern und Beute machen, denn er hatte durch seine Kundschafter die Anrückung des Marschalls gegen die Festung vernommen. Mit seiner besten Mannschaft erwartete er ihn auf der Anhöhe eines Berges und lieferte ihm ein blutiges Treffen. Schindekopfs ganze Kolonne wurde theils niedergehauen, theils zerstreut. Er selbst floh mit weniger Mannschaft in Verzweiflung, da er das Treffen verloren sah. Keistut setzte ihm nach, mähte Feinde wie Gras, und trennte den Marschall von seinem Häufchen, der in einem Walde verirrte und erst am sechsten Tage in Räubertracht bei dem Hochmeister anlangte. Drei und zwanzig Mann unter dem Komtur von Ragnit, der Rest der ganzen Kolonne, kamen noch nach. Fünfzig Reuter an der Zahl stießen sie auf den litthauischen Feldherrn Büsko mit 400 Mann, und wurden zur Uebergabe aufgefordert. Da sprach der Komtur seinem Häufchen Muth ein und stürzte auf den Feind, um Sieg zu finden, oder ewig ruhmvollen Tod. Und die Herzhaftigkeit ward herrlich gekrönt. Da lag das Feld bedeckt mit 250 Litthauern, die übrigen flohen davon in vollem Laufe. Sieben