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Arbeit auch die schönen Winzerinnen erschienen, und um eine Traube tanzten. Eben dieß geschah, wenn das letzte Faß gefüllt wurde. Am Martinstage aber war allgemeines Fest für Winzer und Winzerinnen, das gewöhnlich zwei Tage dauerte. Dann pflegte der Hochmeister zwei Tonnen Wein, und acht Tonnen Bier frei zu geben. Er selbst kam dann mit den Komturen und Rittern zusammen und feierte den Herbst, und wenn er im Kriege war, so war an diesem feierlichen Tage Waffenstillstand.

Der Ertrag aller Weinberge des Hochmeisters war beträchtlich genug. 1379 wurden 608 Tonnen gefüllt. Dieß war freilich auch nach Dusburgs Zeugniß ein sehr fruchtbares Jahr. Mit dem Weine ward kein Handel getrieben, sondern der Hochmeister verschenkte ihn gewöhnlich an die Komture des Landes, und an andere Leute, die sich um ihn und das Land verdient gemacht hatten. Er gab 1374 den Gesandten, die er für die Hansee nach England schickte, zwölf Tonnen für den König zum Geschenke mit; der Kellermeister zu Marienburg mußte aus dem Kammerkeller das beste und reinste Gewächs dazu wählen. 1376, als der Hochmeister