Seite:Vier Tage und vier Nächte auf dem dritten Säcular-Feste in Marburg vom 27ten bis 30ten Juli 1827.pdf/27

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Rathhause einen solennen[1] Ball unter sich veranstaltet und dazu auch einige Burschen besonders eingeladen.

     Hiermit war nun das 4te Tagewerk und mit ihm das eigentliche Jubelfest beendigt.

     Trauernd über die nun beginnende Trennung, drückte man sich noch einmal die Hände, - legte den Burschen ab und zog den Philister mit seinem Joche[2] wieder an, - gab sich den Abschiedskuß mit viel bedeutender Empfindung ob der Zukunft, - und im Augenblick des Scheidens hieß es:

Brüder, zum künftigen Jubiläum sehen wir von oben herab, wie die von dem vorigen zum heutigen! Dort kommen wir dann wieder zusammen! Lebt wohl!!
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     Noch einige Specalia,[3], die sich im Context nicht so anbringen ließen, will ich Dir noch nachträglich auftischen, weil sie als Bemerkungen mit zum Ganzen gehören.

     Daß während des ganzen Festes kein eigentlicher Hauptexceß, woraus böse Folgen hätten entstehen können, kein Unglück und dergleichen gefährliches Ereigniß vorgefallen, - daß das Fest und die allgemeine Freude durch nichts gestört worden, - ist der klugen Maßregel der Behörden, sich um das Treiben und Toben der alten und jungen Burschen gar nicht zu bekümmern, zu verdanken, - gereicht aber auch jenen selbst zur größten Ehre! Vor 100 Jahren soll es, wie die Nachrichten sagen, viel wüster hergegangen seyn. Das lag aber in dem Jahrhundert selbst. Schade, daß die Nachrichten von den damaligen Ereignissen des Jubiläums so unvollständig sind. Möge doch jetzt einer sich das Verdienst machen, und sammele deren zum Archiv für unsere Nachkommen!

  1. festlichen [[1]]
  2. etwas, dem man unterworfen und wodurch die eigene Freiheit stark eingeschränkt ist [[2]]
  3. Besonderheiten (Bickert/Nail: Liebenswertes Lahn-Athen, S.51.)