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Zwölftes Kapitel.
Unsere Drangsale in Wan vom 7. Oktober bis zum 14. November.
Die bedenkliche Lage. Hyvernat ruft den russischen Schulz durch die Vermittelung des französischen Gesandten an. Der russische Konsul nimmt uns unter seinen provisorischen Schutz. Unverschämte Depesche des Walis. Gleichgiltige Haltung des französischen Gesandten. Das Piano des russischen Konsuls. Der russische Konsul wird gezwungen, uns den Türken auszuliefern. Das Fest des Schahs von Persien. Ausflug nach Toprak-Kala und großes Diner im persischen Konsulat. Der Mektubdschi teilt uns die von Konstantinopel gekommenen ernsten Befehle mit. Alles beginnt wieder von neuem! Wir entscheiden uns, auf Persien zu verzichten, um unsere Aufgabe in Wan zu erfüllen und dann Kurdistan zu durchreisen. Ausflug mit Russell; dabei von den Polizisten überwacht. Unsere Geheimpolizei. Ausflug nach Deïrmankjöï. Joseph Grimaud. Abreise Kolubakins, seine Befürchtungen unsertwegen. Joseph Grimaud beinahe verhaftet. Scherifoff und der Abend bei ihm. Neue Schwierigkeiten. Nathanael wird in Baschkala zurückgehalten; sein Paß. Unser Gepäck ist in Gefahr. Abreise des englischen Konsuls. Ausflug nach Erdscheck. Nathanael wird verhaftet. Endlich erhalten wir unsere Briefe vom Vezir und russischen Schutz, aber dieser ist mehr eine Empfehlung, also kein amtlicher Schutz. Schwierigkeiten. die Keilschriften bei 10 Grad Kälte abzuschreiben. Rückkehr des Walis; die Schande bei seinem Empfange. Der Wali Kalil Pascha. Wir besuchen ihn; Lösung des Knotens durch die Zusammenkunft; eine harte Alternative; wir verzichten auf den russischen Schutz. Ausflug gen Keschik-Göl. Ankunft Nathanaels. Untersuchung des Gepäcks. Spiel des Walis. Langweilige Inventur im Polizeibureau. Trennung von Nathanael.

Wir befanden uns unleugbar vor großen Schwierigkeiten, die bedeutenden Umfang anzunehmen drohten. Die Verwaltung des türkischen Armenien wird von der hohen Pforte nicht ernstlich genug kontrolliert; seine Wali (Gouverneure) haben alle Gewalt in Händen und machen leider oft genug davon einen abscheulichen Gebrauch. In unserem Halle konnte der Wali uns viele Unannehmlichkeiten bereiten.

Hyvernat hatte im Anfange der Reise von der türkischen Regierung Briefe des Vezirs verlangt, die ihn, indem sie den Zweck seiner Reise erwähnten, zu gleicher Zeit den verschiedenen Gouverneuren empfehlen sollten. Bei unserer Anwesenheit in Konstantinopel hatten unsere Freunde daselbst uns solche Briefe als bloße

Empfohlene Zitierweise:
Paul Müller-Simonis: Vom Kaukasus zum Persischen Meerbusen. Verlag von Franz Kirchheim, Mainz 1897, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_Kaukasus_zum_Persischen_Meerbusen.pdf/154&oldid=- (Version vom 1.8.2018)