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gebaut ist, hat die Natur eine Terrasse gebildet, welche mit bejahrten Eichen und Linden besetzt ist. Nahe daran ist ein brauner Bierkeller, welcher so wohl wegen seines ausserordentlich guten Bieres, als auch wegen der herrlichen Aussicht, die man da hat, häufig besucht wird. Auf dem freyen Platze der Terrasse übersiehet man gegen Morgen den ganzen Altmühlgrund, der Länge nach, so weit er offen ist, von Triesdorf, dem ehemaligen Lust-Schloß des Marggrafen von Anspach an, bis an die Reichsstadt Weissenburg, welche man aber nicht mehr sehen kann; der Breite nach bis an die Gegend von Nürnberg; eine Strecke, die 4 bis 5 Quadratmeilen beträgt. Dieser Aussicht gleicht nicht leicht eine. Die Abwechslung von Wiesen, Feldern, Waldungen, Teichen, Städten und Dörfern ist ausserordentlich. Gegen Norden siehet man den ehemaligen Wittwensitz der verstorbenen Marggräfin von Anspach, Schwaningen, nebst dem trefflichen Schloß, und der Hesselberg, der höchste Berg in Franken, streckt einem sein graues Haupt entgegen. Gegen Abend muß man den Berg ganz hinaufsteigen, und da übersiehet man von der Schloß-Mauer den ganzen paradiesischen Rieß, die

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Anonym: Vom Spielberger Schloß und Bierkeller in: Journal von und für Franken, Band 5. Raw, Nürnberg 1792, Seite 241. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_Spielberger_Schlo%C3%9F_und_Bierkeller.pdf/2&oldid=- (Version vom 1.8.2018)