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Grobin, der Flecken Durben, 52 Kronsgüter, 104 Privatgüter, 26 Pastorate, 9 Kronsforsteyen, und 4990 Bauergesinde. Auch ein Hauptmannsgericht, das ehemals in Frauenburg seinen Sitz hatte, und dessen Gerichtszwange die freyen Leute und Kronsbauern auf dem Lande sortiren, ist hieher verlegt worden.

Eine besondere Eigenheit der hiesigen Stadtverfassung ist, daß — den Bürgermeister ausgenommen, den die Bürgerschaft aus dem Rathe wählt — die übrigen Rathsherren, von dem Magistrate selbst, aus der Bürgerschaft beyder Zünfte ergänzt, und nicht, wie in andern Städten, von der Stadtgemeinde gewählt werden.

Seit einem Jahr ist hier auch eine vollständige Kreisschule errichtet worden, die mit mehreren sehr geschickten Lehrern besetzt ist. Unter diesen nenne ich, als meinen nähern Bekannten und Freund, den Herrn Dr. Hennig, der sich schon durch mehrere literärische Arbeiten von Werth bekannt gemacht hat. — Fabriken giebt es hier, so viel ich weiß, keine; aber desto bessere Handwerker.

Empfohlene Zitierweise:
Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 299. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/310&oldid=- (Version vom 12.12.2020)