dasige See 5½ Werste lang und 2 Werste
breit, mit dem Telsschen See, der mehr als
eine Meile davon entfernt ist, eine unterirdische
Verbindung haben muß. Man
schließt es daher, weil man in einem Hecht,
der in diesem See gefangen wurde, einen in
jenen See gefallenen Angelhaken, den man
an dem darauf befindlichen Wappen als denselben
erkannte, wieder gefunden hat. —
Drey Meilen von Durben liegt die Stadt
die nur 74 Häuser, 1 Kirche, 625 Einwohner, männlichen und weiblichen Geschlechts, und eine einzige, zum Theil schlecht, zum Theil gar nicht gepflasterte, Straße hat. Daher ist denn auch das Wappen der Stadt ein Kranich, der auf einem Fuße steht, und wie Arndt sich ausdrückt, einen Stein in der Pfote hält, ein wirklich redendes Wappen. Steht doch die Stadt selbst nur auf einem einzigen ungewöhnlich langen Beine! Nur wäre zu wünschen gewesen, der Kranich hätte den Stein fallen lassen, um einen mehr für das ungleiche Pflaster zu gewinnen.
Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/82&oldid=- (Version vom 13.12.2020)