Seite:Von Koburgischen Künstlern.pdf/19

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

siehe da! wider alle seine Erwartung, und zu seinem großen Erstaunen, bildete sein geschickter Sohn wirklich etwas Ausserordentliches aus diesem Steine, welches Stück der Herr Oberstallmeister von Kreilsheim in Anspach erhielt, der es in einen Ring fassen ließ. Als diesen der Herr Markgraf, ein großer Kenner der Kunst, der seinen Geschmack in Italien ausgebildet hat, sahe, nahm er ihn, ganz entzückt für Freude, zu sich, mit dem Ausruf: „Hier hat die Kunst den Meister übertroffen“ und schenkte ihn nachher, bey seiner Anwesenheit in Londen, dem König von England. Bey einem anderen Stück von Walthers Arbeit setzte er hinzu: „es wäre Schade, wenn ich diesem Manne nichts zu thun gäbe.“ Und er gab ihm zu thun. Und da er einstmahls ein neues Stück von Walthern an einer und einige schöne Arbeiten von dem, nunmehr verstorbenen berühmtesten Bildner zu Rom Herrn Pichler an der andern Hand trug, fragte er seine Gesellschafter, indem er ihnen diese Stücke zugleich vorzeigte: welches ist wohl von diesen Stücken das schönste? Und da keiner antworten wollte, vermuthlich, weil sie es nicht wagten, hier zu entscheiden, wo die Ehre des großen Pichlers auf dem Spiel

Empfohlene Zitierweise:
Anonym: Von Koburgischen Künstlern in: Journal von und für Franken, Band 6. Raw, Nürnberg 1793, Seite 275. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Von_Koburgischen_K%C3%BCnstlern.pdf/19&oldid=- (Version vom 1.8.2018)