Seite:Von dem Aufenthalt und den Besitzungen der Grafen von Nassau in Franken.pdf/3

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

in Franken erzählt werden, sind offenbar erdichtet: denn vor dieser Zeit nennte keiner von dieser Familie sich Herr oder Graf von Nassau, sondern sie hießen Herren und zuletzt Grafen von Laurenburg. Walram III. und Rupert II. haben zuerst nach der Mitte des XII. Jahrhunderts sich Grafen von Nassau genennt.[1] Schon aus diesem Grund also müssen folgende Angaben künftig aus der Geschichte ausgemerzt werden: daß Graf Otho von Nassau zur Zeit K. Heinrichs des Finklers wider die Ungarn gefochten habe, und 972 zu Nürnberg im hohen Alter gestorben sey; wo auch dessen tapferer Sohn, Walram 1020 sein Leben beschlossen haben soll;[2] daß Gundachar, welcher 1057 zum Bischoff in Eichstätt gewählt worden, und 1075 gestorben, ein geborner Graf von Nassau gewesen, dessen Vater Reginher hieß;[3] daß zu Anfang des XI. Jahrhunderts Grafen von Nassau an dem Hofgericht des Kaisers zu Nürnberg gesessen seyen, oder sich an des Kaisers Hoflager zu Nürnberg aufgehalten


  1. Reinhard l. c. XI. Ausf. §. V. XV. XVII.
  2. Diese beyden unerweislichen Behauptungen findet man in Imhofii Notitia Procer. imp. Lib. V. cp. V. p. 410 der Köhler. Ausgabe.
  3. Falkensteins Antiq. Nordgau. im Bistum Eichstätt.