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ein schönes Schloß und einen Garten, und beyde Religionen haben daselbst ihre Geistlichen und ihren Gottesdienst.

Von dem Zeitpuncte der eigentlichen Entstehung der in diesem Orte vorhandenen kaiserlichen Freyung kann ich nur so viel sagen, daß solche schon vor 800 Jahren daselbst bestanden haben soll, und dieselbe die ehemaligen Herren von Absperg von den Kaisern wegen ihrer geleisteten tapfern Kriegsdienste für den dasigen Ort und die ganze Markung zur Belohnung sollen erhalten haben.

Es kann jeder Asylant diese Freyung genießen und zwar Zeitlebens, nur muß er sich ruhig und ordentlich betragen. Diese Sicherheit erstrecket sich also, wie gesagt, nicht nur auf den ganzen Ort, sondern auch auf dessen 3 Stunden im Umkreise haltenden Markungsbezirk, wodurch jeder Asylante in den Stand gesetzet ist, mit allerley Arten von Beschäfftigungen sein Brod daselbst zu gewinnen. Für solche Freiheit hat ein Asylant gleich bei seinem Gesuche, und darauf alle Jahre, so lange er dieselbe genießet, der Ortsherrschaft ein Viertel Wein mit 1 fl. 15 kr. Rheinisch zu bezahlen. Sollte nun jemand, der die Freyung nöthig hätte, bis

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S-z-n: Von der Freyung zu Absperg in: Journal von und für Franken, Band 5. Raw, Nürnberg 1792, Seite 237. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Von_der_Freyung_zu_Absperg.pdf/2&oldid=- (Version vom 1.8.2018)